Kapitalismus
Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung
Mit "Kapitalismus" bezeichnet man eine bestimmte Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Angebot und Nachfrage bestimmen Markt und Produktion. Das Kapital sind Maschinen, Anlagen, Fabrikhallen, Geld, Fahrzeuge und so weiter. Im Kapitalismus befindet sich das Kapital im Besitz von Unternehmen. Der Staat greift wenig oder gar nicht in das Wirtschaftsgeschehen ein. Die Unternehmer und Unternehmerinnen können weitgehend frei arbeiten und arbeiten lassen. Der Staat schützt das Privateigentum und die Unternehmerinnen und Unternehmer.
Beginn des Kapitalismus
Die Zeit der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert, als die ersten Fabriken entstanden, gilt als Beginn des Kapitalismus. Damals arbeiteten die Menschen oft unter sehr schlimmen Bedingungen in den Fabriken. Meist war der Lohn gering, die Arbeit war schwer und Gesetze zum Schutz der Arbeiter gab es nicht.
Reformen
Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die kapitalistischen Wirtschaftsordnungen der westlichen Industriestaaten reformiert. Der Staat beeinflusste durch Gesetze und politische Maßnahmen das Wirtschaftsgeschehen, und die stärker gewordenen Gewerkschaften vertraten die Interessen der arbeitenden Menschen.
Heute: Marktwirtschaft
Auch heute funktionieren die Wirtschaftssysteme in vielen Industrieländern nach den kapitalistischen Grundsätzen. Aber der Staat versucht durch Gesetze dafür zu sorgen, dass die Menschen nicht mehr ausgebeutet werden und es gerechter zugeht am Markt. Viele Fabriken sind in privater Hand oder gehören Aktiengesellschaften und großen Konzernen. Der Staat schützt das Privateigentum. Meistens wird heute statt von "Kapitalismus" von "Marktwirtschaft" gesprochen.
Quelle: https://www.hanisauland.de/wissen/lexikon/grosses-lexikon/k/kapitalismus.html