Frauenquote
Obwohl Frauen mehr als 50 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen, sind in vielen Institutionen deutlich weniger Frauen als Männer vertreten. Bisher gab es in Österreich noch keine Bundespräsidentin. Die erste Bundeskanzlerin, Brigitte Brierlein, war von 2019 bis 2020 im Amt und mit ihr eine Regierung mit je sechs Frauen und Männern.
Es gibt auch verhältnismäßig wenige Bürgermeisterinnen in Österreich, und in den Gemeinderäten sitzen weitaus mehr Männer als Frauen. In den steirischen Gemeinden gibt es derzeit 29 Bürgermeisterinnen und 255 Bürgermeister (Aktuelle Daten Land Steiermark). Das bedeutet, dass Frauen nur rund 10 % der Führungsämter in den Gemeinden innehaben, während Männer etwa 90 % ausmachen.
Von 1919 bis 1975 lag der Frauenanteil im österreichischen Parlament nie höher als 6,7 %. Erst 1975 begann ein zunächst langsamer und ab 1990 starker Anstieg des Frauenanteils unter den Abgeordneten. 2019 waren 39 % der Abgeordneten im österreichischen Parlament weiblich.
Eine Möglichkeit, dies zu ändern, sind Frauenquoten. Zum Beispiel können politische Parteien eine Frauenquote - oder auch Zielquote - festlegen. Sie können ihre Listen so erstellen, dass nicht nur Männer, sondern auch Frauen als Abgeordnete in Parlamente einziehen.
Quoten festzulegen ist keine gesetzliche Verpflichtung, sondern geschieht freiwillig.
Quelle:
(Frauen im Nationalrat), 08.01.2025
(Polit-Lexikon für junge Leute: Frauenquote), 08.01.2025