Statements zum Thema Kinderrechte 2018

KinderrechteWoche 2018

KINDERRECHTE IN DER STEIERMARK
Im Zuge der Spezialwerkstatt von Mitmischen im Landhaus im Rahmen der KinderrechteWoche 2018 wurden die Landtagspräsidentin und alle Regierungsmitglieder der steirischen Landesregierung darum gebeten, zur Umsetzung der Kinderrechte im letzten halben Jahr in ihrem Ressort ein Statement abzugeben:

Statement von Landtagspräsidentin Dr.in Bettina Vollath:

„Damit Kinderrechte nicht nur in einem Gesetzesbuch stehen, sondern auch tatsächlich ‚funktionieren‘, müssen sie vor allem gekannt und verstanden werden. Und zwar nicht nur von den Erwachsenen, wie Politikerinnen und Politikern, Eltern oder Lehrerinnen und Lehrern, sondern auch von Kindern und Jugendlichen selbst. Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche ihre Rechte kennen, dass sie informiert sind, wie sie diese ausüben können oder wo sie Unterstützung finden, wenn diese Rechte bedroht sind.

Das Recht der Mitbestimmung ist für mich von ganz großer Bedeutung, denn es ist das zentrale Recht in einer Demokratie. Daher bietet der Landtag ein breites Angebot an Veranstaltungen für Jugendliche zur politischen Bildung, in denen politische Abläufe verständlich gemacht und damit das Demokratieverständnis gestärkt wird.

‚Eine Demokratie ist kein Naturgesetz und damit nicht selbstverständlich. Sie muss in jeder Generation aufs Neue gewollt, gelernt und gelebt werden und - wenn das notwendig ist - vor Angriffen von außen oder innen geschützt werden.‘ - diesen Satz bekommen wohl nahezu alle Jugendlichen von mir zu hören, mit denen ich eine persönliche Begegnung haben darf. 

Daher freut es mich ganz besonders, wenn diese Angebote auch so gut und gerne angenommen werden, wie es bei ‚Mitmischen im Landhaus‘ der Fall ist!"

Statement von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer
Ressort Gemeinden (ÖVP und Namenslisten-geführt), Organisation und Informationstechnik, Volkskultur und zentrale Dienste:

„Die Rechte und Bedürfnisse der Kinder haben einen besonders hohen Stellenwert, denn sie sind die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft. Ein Land ohne Kinder ist ein Land ohne Zukunft. Es gilt daher immer auch einen Blick auf ihre Anliegen zu richten, etwa wenn es um die Unterstützung der Errichtung und Sanierung von Kindergärten und Schulen geht. Aber auch die besondere Berücksichtigung des Wohls der Kinder bei behördlichen Verfahren ist wichtig. Als Politiker haben wir die Verantwortung unseren Kindern und Enkelkindern keine Hypotheken zu hinterlassen, sondern Chancen für eine gute Zukunft zu bieten."

Statement von Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Michael Schickhofer
Ressort Beteiligungen, Gemeinden (SPÖ), Regionen und Sicherheit

„Als dreifacher Familienvater ist mir die Förderung von Kinderrechten schon privat ein wichtiges Anliegen. In meiner Tätigkeit als Gemeinde-, Regional- und Sicherheitsreferent bin ich dafür verantwortlich, dass alle Generationen von Steirerinnen und Steirern ein Lebensumfeld vorfinden, das bestmöglich ihren Bedürfnissen entspricht. Dabei ist die Umsetzung von Kinderrechten ein wichtiger Faktor, der immer miteinbezogen wird. Konkret wurde von mir in Zusammenarbeit mit LRin Mag.a Ursula Lackner z.B. die Spielplatz- und Bibliotheksoffensive gestartet oder aus dem Bereich der Einsatzorganisationen die Jugendarbeit der Feuerwehren gefördert. Im Mittelpunkt der Arbeit steht aber das Thema Kindersicherheit!"

Statement von Landesrat Mag. Christopher Drexler
Ressort Kultur, Gesundheit, Pflege und Personal:

„Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern, ihnen Schutz zu gewährleisten und Beteiligung zu ermöglichen, gehört nicht nur zu den Grundlagen der Kinderrechtekonvention, sondern auch zu wichtigen Zielen meiner Verantwortungsbereiche in der Landesregierung. Besondere Bedeutung für die Umsetzung der Kinderrechte haben in meinem Ressort die Themen Gesundheit und Kultur. Mir ist dabei vor allem wichtig, die Gesundheit der Kinder zu fördern und einen möglichst einfachen Zugang zu Kunst und Kultur anbieten zu können. Wir arbeiten laufend - so auch im letzten halben Jahr - an der weiteren Verbesserung der Gesundheitsvorsorge und der Gesundheitsversorgung für Kinder und Jugendliche. Etwa durch Information für Eltern, welche Ernährung besonders gesundheitsfördernd ist, oder auch Beratung für eine gesunde Jause in Kindergärten und Schulen. Über die Initiative „XUND und DU" gibt es Angebote, die Jugendlichen zu einem gesunden Leben verhelfen sollen. Über die letzte Zeit wurden in allen steirischen Regionen Behandlungs- und Beratungsstellen für Kinder und Jugendliche mit psychischen Problemen und Krankheiten geschaffen. Ab 1. Dezember 2018 startet wieder ein Kinder- und Jugendärztlicher Notdienst in Graz. Damit gibt es an Wochenenden und Feiertagen wieder mehr Gesundheitsversorgung für erkrankte Kinder und Jugendliche. Vor kurzem haben wir die weitere Förderung der Mobilen Kinderkrankenpflege (MoKidi) beschlossen. Durch dieses Angebot können auch schwer kranke Kinder zu Hause gepflegt werden und müssen nicht länger als unbedingt nötig, getrennt von der Familie, im Krankenhaus bleiben. In steirischen Gesundheitseinrichtungen werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besonders auf das Erkennen von und den Umgang mit Gewalt geschult. Damit kann entscheidend zum Kinderrecht „Gewaltfreie Erziehung" beigetragen werden. Im Kulturressort haben wir besonders darauf geachtet, dass Projekte gefördert und unterstützt werden, die kinder- und jugendgerechte Kultur anbieten - vom Theater bis hin zur Ausstellung. Außerdem bemühen wir uns stets darum, Kindern und Jugendlichen Zugang zu allen Kunst- und Kulturangeboten in der Steiermark zu ermöglichen und zu erleichtern."

Statement von Landesrätin MMag.a Barbara Eibinger-Miedl
Ressort Wirtschaft, Tourismus, Europa, Wissenschaft und Forschung

„Die Kinderrechte nehmen in der Steiermark einen hohen Stellenwert ein. Das gilt auch für meine Ressorts Wirtschaft, Tourismus, Europa, Wissenschaft und Forschung. Ich sehe es als meine Aufgabe, jungen Menschen in all diesen Bereichen Zukunftsperspektiven zu geben. So spielt zum Beispiel das Recht auf Bildung eine wichtige Rolle.

Mit Bildungs- und Berufsorientierungsinitiativen unterstützten wir junge Menschen, damit sie ihren Talenten entsprechend ausgebildet werden. Ein Schwerpunkt liegt heuer darauf, insbesondere Mädchen für technische und naturwissenschaftliche Ausbildungen und Berufe zu interessieren. Ein weiteres Beispiel ist der Kinder- und Jugendschwerpunkt in der Steiermärkischen Landesbibliothek. Wir bieten dabei ein abwechslungsreiches Angebot, mit dem wir junge Menschen für das Lesen begeistern wollen!"

Statement von Landesrätin Mag.a Doris Kampus
Ressort Soziales, Arbeit und Integration

„Gewalt in der Familie und in der Schule ist für viele Kinder in der Steiermark leider Realität. Nicht immer bedeutet Gewalt, dass Kinder geschlagen werden, auch psychische und emotionale Gewalt, sowie Gewalt im Internet gehören oft zum Alltag vieler Kinder. Als Soziallandesrätin ist es mir ein großes Anliegen, daran zu arbeiten, allen Steirerinnen und Steirern und vor allem Kindern, ein würdevolles und gerechtes Leben zu ermöglichen.

Immer öfter werden Kinder im Internet auf unterschiedlichen Social Media Plattformen angegriffen. Damit diese Angriffe schnell und unkompliziert gemeldet werden können, haben wir eine App erstellt, über die man Hasspostings melden kann. 

Die in meinem Ressort angesiedelte Kinder- und Jugendhilfe sorgt dafür, dass alle Kinder in der Steiermark - auch wenn es zu Hause Probleme und Herausforderungen gibt - in Sicherheit und behütet aufwachsen können."

Statement von Landesrätin Mag.a Ursula Lackner
Ressorts Bildung und Gesellschaft

„Die Kinderrechte müssen 365 Tage im Jahr in unserem Fokus stehen und mit Leben befüllt zu werden. Um beispielsweise das Recht auf Berücksichtigung der Meinung des Kindes zu berücksichtigen, müssen Jugendliche nicht nur hautnah erleben können wie demokratische Prozesse ablaufen, sondern sich auch daran beteiligen.

Die Einbindung von Kindern und Jugendlichen ist ein Gewinn für alle. Mit „Mitmischen im Landhaus" und der Initiative „Mitmischen vor Ort" gibt es zwei geeignete Instrumente für einen Austausch auf Augenhöhe. Diese Beispiele zeigen, auch dass das Bekenntnis der Landesregierung zu den Kinderrechten ernst genommen wird."

Statement von Landesrat Anton Lang
Ressort Finanzen, Verkehr

„Unsere Kinder sind wichtige TrägerInnen von bürgerlichen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Rechten und der Staat hat dafür Sorge zu tragen, das Wohl von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Genau so schreibt es die UN-Kinderrechtskonvention vor. Für mich ist die „Steirische KinderrechteWoche 2018", die heuer von 16. bis 26. November stattfindet, eine essentielle Säule, um den Kindern einerseits zu zeigen, welche Rechte sie haben, und ihnen andererseits auch zu vermitteln, welch verantwortungsvolle Rolle sie innerhalb einer Gemeinschaft spielen. Denn erst wenn Generationen sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen, kann eine respektvolle Gesellschaft entstehen."

Statement von Landesrat Johann Seitinger
Ressort Land- und Forstwirtschaft, Wohnbau, Wasser- und Ressourcenmanagement

„Es gibt rund zwei Milliarden Kinder auf der Welt, also rund zwei Milliarden gute Gründe, sich für die Umsetzung von Kinderrechten einzusetzen. Ein wichtiges Recht von Kindern ist jenes auf Bildung. Es ermöglicht unseren Kindern, sich zu entfalten, sich weiterzuentwickeln und gut vorbereitet den Weg in eine erfolgreiche und glückliche Zukunft anzutreten. Neben der klassischen - schulischen - Bildung ist das breite Erlernen von Fertigkeiten und Talenten im Alltag sowie das Verstehen von und Denken in Zusammenhängen, der sogenannte Hausverstand, von großer Bedeutung. Ebenso ist es mir ein großes Anliegen, dass man Kindern vermittelt, wie man nachhaltig und bewusst mit der Umwelt und unseren Ressourcen umgeht, damit diese auch für unsere Kinder erhalten bleiben."

Die Steirische KinderrechteWoche - Ein Projekt der Kinder- und Jugendanwaltschaft Steiermark in Kooperation mit dem Menschenrechtsbeirat der Stadt Graz, beteiligung.st und dem Kinderbüro