Spezialwerkstatt von Mitmischen zum Thema Kinderrechte

„Welche Kinderrechte spielen im Landhaus eine Rolle?"

Diese und andere Fragen haben 26 Schülerinnen und Schüler der BAfEP Hartberg den Politischen Vertreterinnen und Vertretern im Landhaus gestellt. Mitmischen Spezial nannte sich diese Werkstatt, die im Rahmen der KinderrechteWoche 2017 von Landtagspräsidentin Bettina Vollath eröffnet wurde.

Für die Jugendlichen war es nicht nur interessant die Damen und Herren des Landtags und der Landesregierung kennenzulernen, sondern auch mehr darüber zu erfahren, was denn im Landhaus möglich gemacht wird und welche Möglichkeiten die steirischen Politikerinnen und Politiker haben, um die Kinderrechte umzusetzen.

Kinderrechte in Österreich seit 1989

Seit 1989 gibt es die UN-Kinderrechtskonvention mit speziellen, auf die Bedürfnisse von Kindern zugeschnittenen Rechten. Jedes Kind, ungeachtet seiner Herkunft, seines Geschlechts, seiner Religionszugehörigkeit, ob mit oder ohne Behinderung, braucht besonderen Schutz und Unterstützung, aber auch die Möglichkeit, an Entscheidungen mitzuwirken und seine Umwelt zu gestalten.

Mit der Steirischen KinderrechteWoche verleihen Kinder und Erwachsene den Kinderrechten gemeinsam und in vielfältiger Weise Ausdruck. Kinder und Jugendliche aus der Steiermark diskutieren die Kinderrechte mit engagierten Politiker/innen, werden mit steirischen Künstler/innen aktiv und gestalten ausgewählte Kinderrechte, setzen sich mit Kinderrechten musikalisch auseinander, übersetzen sie theatralisch - kurz: Kinder und Erwachsen machen eine Woche lang Kinderrechte hörbar, sichtbar und begreifbar.

KinderrechtePolitik im Landtag

Im Rahmen dieser Steirischen KinderrechteWoche fand eine Spezialwerkstatt von Mitmischen im Landhaus statt. Vertreten waren Regierungsmitglieder Barbara Eibinger-Miedl (iV LH Schützenhöfer + LR Drexler), Doris Kampus und Ursula Lackner (i.V. LH-Stv. Mag. Michael Schickhofer). Von den Abgeordneten waren mit dabei: Wolfgang Dolesch, Bernhard Ederer, Lara Köck und Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler.

Ein großes Anliegen war den Schülerinnen und Schülern das Recht auf Gewaltfreiheit und sie stellten unter anderem die Frage: „ Es gibt das Recht auf gewaltfreie Erziehung. Warum gibt es dennoch so viele Verstöße - ohne Konsequenz?"

Immerhin stehen  die Jugendlichen nicht nur selbst im Schutz der Kinderrechte, sondern sind auch zukünftige Pädagoginnen und Pädagogen, die sich für das Wohl der Kleinsten einsetzen werden - und erlebten auch selbst schon in ihren Praktika in Kindergarteneinrichtungen, dass manche Kinder immer noch von Gewalt in der Familie betroffen sind.

Eine ebenso spannende Frage bezogen auf das Recht auf Gleichheit war: „Warum sind Männer immer noch besser bezahlt als Frauen?" Die Abgeordneten stellten ihre Sichtweisen und auch die Problemlagen dar und gaben auch konkrete Tipps an junge Frauen: „Seid selbstbewusst, seid euch eures Werts bewusst - und lasst euch bei Verhandlungen nicht über den Tisch ziehen!"

Der Apell aller Landesrätinnen war: „ Engagagiert euch und schaut nicht weg, wenn es einem anderen nicht gut geht. Holt euch Unterstützung und nutzt Initiativen des Landes, sei es bei Beratungsstellen oder Projekten die sich um den Schutz der Kinder kümmern, also im Sinne der Kinderrechte agieren.

Die Jugendlichen konnten sich ein breites Wissen aneignen -  die einhellige Meinung nach der Werkstatt war: „Es war eine tolle Veranstaltung und wir konnten uns sehr viel mitnehmen!" Besonders der Kontakt zu den Politikerinnen und Politikern hat den Jugendlichen gut gefallen.

Mit Mitmischen Spezial wurden auch alle Regierungsmitglieder eingeladen, Statements zur Frage, wie sie die Kinderrechte in ihren Ressorts umsetzen bereitzustellen, die ab sofort nachlesbar sind unter: www.mitmischen.steiermark.at

Die Steirische KinderrechteWoche - Ein Projekt der Kinder- und Jugendanwaltschaft Steiermark in Kooperation mit dem Menschenrechtsbeirat der Stadt Graz, beteiligung.st und dem Kinderbüro